In der Nacht zu Samstag zogen heftigen Unwetter über die Mitte Deutschlands. Besonders betroffen waren Rheinland-Pfalz, Südhessen, Teile Thüringens und der Norden Bayerns. Heftiger Regen überflutete Keller und löste Schlammlawinen aus, Dachstühle gingen in Flammen auf. Ein Blitzeinschlag verletzte zwei Menschen auf dem Gelände eines Musikfestivals in Rheinland-Pfalz leicht.
Das Spack-Festival im rheinland-pfälzischen Wirges wurde am Freitagabend mehrfach unterbrochen. Wie die Polizei mitteilte, mussten die 3.800 Besucher des Festivals schon am frühen Abend für kurze Zeit das Gelände verlassen. Nach einer halben Stunde spielten die Bands weiter. Kurz vor Mitternacht wurde dann erneut geräumt, weil ein weiteres Unwetter aufzog. Wenig später schlug ein Blitz in einen Bauzaun auf dem angrenzenden Campingplatz ein. Ein Feuerwehrmann und ein Security-Mitarbeiter, die in der Nähe des Zauns standen, wurden dabei leicht verletzt und zur Beobachtung in ein Krankenhaus gebracht.
In der Vulkaneifel liefen Keller voller Schlamm und Wasser. Im Norden von Rheinland Pfalz mussten sich acht Pferde vor einem Feuer auf eine Weide retten. Zuvor waren am Samstagmorgen Blitze in einen Reitstall eingeschlagen. In dem Stall und einer benachbarten Lagerhalle verbrannten nahezu 1.000 Ballen Heu und Stroh. Im Süden von Hessen liefen am Freitagabend Keller voll, Gullydeckel wurden hochgedrückt. Auch starker Wind fegte über die Region hinweg und ließ Bäume umstürzen und Äste abbrechen.
Im Norden Bayerns haben schwere Gewitter mit heftigem Regen in der Nacht zu Samstag zahlreiche Bäume entwurzelt und Keller überflutet. Am stärksten betroffen war die Region rund um Eltmann nahe Bamberg, wie die Polizei berichtete. Dort hatten im Süden der Kleinstadt schwere Niederschläge eine Schlammlawine ausgelöst und eine Straße überspült. Feuerwehrleute aus mehreren Ortschaften seien stundenlang mit dem Abtransport des Schlamms beschäftigt gewesen.
In Teilen Thüringens gab es ebenfalls größere Schäden. In Langenfeld bei Bad Salzungen und bei Bad Blankenburg rutschten Schlamm und Geröll auf die Straße, sagte ein Polizeisprecher. Verletzt wurde niemand, allerdings habe die Schlammlawine in Langenfeld zeitweise ein Wohnhaus blockiert und ein älteres Ehepaar dort eingeschlossen. Am Samstag hob der Deutsche Wetterdienst alle Unwetterwarnungen bereits wieder auf