Hurrikan "Harvey" hat in der Nacht auf Samstag die Küste des US-Staats Texas erreicht. Der Sturm bewege sich nun mit rund elf Stundenkilometern in nordwestliche Richtung, teilte das Nationale Hurrikanzentrum mit. Es werde erwartet, dass er seine Geschwindigkeit verlangsamen und in den kommenden Tagen über den Südosten von Texas ziehen werde.
Zuvor war "Harvey" auf die zweithöchste Kategorie der Hurrikan-Skala hochgestuft worden. Die Winde erreichten Geschwindigkeiten von mehr als 230 Stundenkilometern. US-Präsident Donald Trump teilte auf Twitter mit, er habe auf Anfrage des Gouverneurs von Texas, Greg Abbott, den Katastrophenzustand ausgerufen. Dadurch würden die Regierungsgelder für Hilfsmaßnahmen verfügbar.
Der Hurrikan könnte zum schwersten Sturm in den USA werden, seit vor zwölf Jahren "Katrina" die Stadt New Orleans und die umliegende Gegend verwüstet hatte. Betroffen ist ein von insgesamt 16 Millionen Menschen bewohntes Gebiet zwischen der Stadt Brownsville und Houston mit einem Küstenstreifen von etwa 560 Kilometern Länge. Für die Einwohner von sieben Bezirken an der Küste wurde eine Evakuierung angeordnet, sie müssen sich dem aber nicht beugen. In der Hafenstadt Corpus Christi mit gut 300.000 Einwohnern ist nach Angaben von Reportern vor Ort und der Zeitung "Caller Times" das öffentliche Leben weitgehend heruntergefahren.
Viele Menschen flüchteten sich von der Küste in Richtung der Städte San Antonio oder Austin im Landesinneren, die aber ebenfalls von den Ausläufern "Harveys" erreicht werden könnten. Die Auswirkungen sollen bis hinauf nach New Orleans zu spüren sein.
Texas erlebte seinen letzten Hurrikan 2008, er trug den Namen "Ike". Damals starben dort sowie in Louisiana und Arkansas 21 Menschen. "Ike" gilt als vergleichsweise kleiner Hurrikan.