Der mutmaßliche Kopf der spanischen Terrorzelle, Imam Abdelbaki Es Satty, soll in Wien gepredigt haben, berichtete die "Kronen Zeitung" (Donnerstag) unter Berufung auf einen Insider. Laut "Krone" sollen Ermittlungen hinsichtlich der Österreichkontakte des Imams eingeleitet worden sein. Das Innenministerium könne die Information aktuell nicht bestätigen, wie ein Sprecher auf APA-Anfrage mitteilte.

Man sei mit den spanischen Behörden in Kontakt, die Information werde geprüft, so der Sprecher weiter. Nach dem Bericht der "Kronen Zeitung" soll der Imam im Herbst 2015 ein Freitagsgebet in einer Moschee im 15. Bezirk für Jugendlichen gehalten haben. Der Insider habe den Imam als "liberal" beschrieben und sich überrascht von den Anschlagsplänen gezeigt. Laut "Krone"-Bericht hat der Insider den Imam zuletzt auf dem Flughafen Wien-Schwechat getroffen, wo er mit Jugendlichen nach Mekka fliegen wollte.

Drahtzieher hinter Anschlägen

Es Satty gilt als Drahtzieher hinter den Anschlägen in Katalonien mit 15 Toten und mehr als 120 Verletzten. Am Dienstag hatten nach Justizangaben zwei der festgenommenen Terrorverdächtigen in einer Gerichtsanhörung ausgesagt, der Imam habe hinter den Anschlagsplänen gesteckt und habe sich als Selbstmordattentäter in die Luft sprengen wollen. Nach dem Imam wurde in der Folge der Anschläge tagelang gefahndet. Nach letzten Erkenntnissen der Ermittler kam er kurz vor den Attentaten bei einer Sprengstoff-Explosion in einem Haus in Alcanar ums Leben.