Eigentlich sind sie im Südosten der USA und im Norden Mexikos beheimatet, doch derzeit ist die Art des Roten Amerikanischen Sumpfkrebses (Procambarus clarkii) vermehrt in Berlin anzutreffen. In den sozialen Netzwerken ist gar von einer Invasion die Rede. Die Tiere werden vor allem rund um die spanische Botschaft und den Tiergarten gesichtet. Bereits seit Jahren wächst die Zahl der Tiere, deren Vorfahren von ihren Besitzern ausgesetzt wurden und die sich nun - bedingt durch die warmen Winter - schneller als gewöhnlich vermehren.
Bis zu fünf Jahre alt kann so ein Sumpfkrebs werden. Er frisst beinahe alles, was sich im Wasser findet. Nachts wandern die Krebse dann durch die Straßen von Berlin. Die Aufregung ist groß. Möglichkeiten gegen die Plage vorzugehen gibt es indes wenige. Das Einfangen der Tiere (die Spezies ist Lieferant für das Lousiana Krebsfleisch) gilt offiziell als Wilderei. Strafen dafür sind teils drakonisch (Haftstrafe bis zu zwei Jahre).
Selbst Tierschützer warnen nun, denn die Krebse sind auch Krankheitsüberträger - in der Art von Ratten etwa. Zudem drohen sie, die heimischen Tiere zu verdrängen. Sie stehen auf der Liste invasiver gebietsfremder Arten der EU-Kommission. Wie man die weitere Ausbreitung der Tiere in Zukunft eindämmen will, steht noch in den Sternen. Die natürlichen Feinde könnten bei ihrer Dezimierung helfen. Bei Waschbären, Füchsen und Aalen steht der Sumpfkrebs nämlich am Speiseplan. Letztere wurden nun extra in den Flüssen ausgesetzt.
Derweilen sind die Krebse aber noch die heimlichen Stars des Sommers. Schnappschüsse von den Krebsen sorgen in den sozialen Medien für Furore.