Beim zweiten Zugsunglück im Norden Indiens innerhalb weniger Tage sind mindestens 81 Menschen verletzt worden. Das teilte Bezirksverwalter Jai Prakash Sagar mit. Der "Kaifiyat Express" war in der Nacht auf Mittwoch (Ortszeit) bei Auraiya im Bundesstaat Uttar Pradesh mit einem Lastwagen kollidiert. Sagar zufolge waren nur vier der Opfer schwer verletzt.
Örtliche Medien berichteten, der Vorstandsvorsitzende der staatlichen Bahngesellschaft, Ashok Mittal, habe am Mittwoch seinen Rücktritt eingereicht. Erst am vergangenen Samstag waren bei der Stadt Khatauli in Uttar Pradesh, knapp 500 Kilometer weiter nördlich, 20 Menschen bei einem Zugsunglück ums Leben gekommen. Ein Passagierzug mit 14 Waggons war dort aus bisher unbekannter Ursache entgleist. Etwa 100 Menschen wurden verletzt. Gegen vier Bahnmitarbeiter wurden Ermittlungen eingeleitet.
Es war zunächst unklar, warum der Laster bei Auraiya auf den Schienen stand. Ein Bahn-Sprecher sagte, der Wagen sei an einer unerlaubten Stelle, wo es keinen Übergang gab, auf die Schienen gefahren. Der Fahrer des Lastwagens sei geflüchtet, gegen ihn werde ermittelt. Der Zugführer habe gebremst, es sei aber zu spät gewesen, um die Kollision zu verhindern. Zwölf Waggons des Zuges, der in die Hauptstadt Neu Delhi unterwegs war, entgleisten.
Der Bahn-Sprecher gab die Zahl der Verletzten mit 43 an. Darin seien allerdings nicht diejenigen berücksichtigt, die selbst für ihre Fahrt ins Krankenhaus gesorgt hatten oder vor Ort versorgt worden waren, erklärte Bezirksverwalter Sagar.
Bei einem weiteren Zugunglück in Uttar Pradesh waren im vergangenen November 149 Menschen gestorben. Die indische Bahn hatte daraufhin angekündigt, die Sicherheitsrichtlinien zu überarbeiten.