Ein Auto ist in Marseille in zwei Bushaltestellen gerast. Dabei sei mindestens eine Person getötet worden, teilte die Polizei am Montag mit. Eine 29-Jährige soll verletzt sein. Der Fahrer sei festgenommen worden. Laut Staatsanwaltschaft gibt es keine Hinweise auf einen Terroranschlag. Nichts deute auf einen "terroristischen Akt" hin, sagte Staatsanwalt Xavier Tarabeux. Bei dem Festgenommenen sei ein Schreiben einer psychiatrischen Klinik gefunden worden.
Wie eine Sprecherin der nationalen französischen Polizei am Montag sagte, seien am Vormittag im Abstand von etwa einer Stunde zwei verschiedene Busunterstände angefahren worden. Das gesuchte Auto sei später gefunden und ein 35-Jähriger festgenommen worden. Polizeikreisen zufolge handelt es sich um einen polizeibekannten Kleinkriminellen, der psychische Probleme hatte.
Verdächtiger ist polizeibekannt
Nach unbestätigten Informationen des Nachrichtensenders BFMTV soll es sich bei dem Todesopfer um eine Frau im Alter von etwa 40 Jahren handeln. Der Verdächtige sei zwar der Polizei bekannt gewesen, nicht aber den Geheimdiensten, die in Frankreich mutmaßliche islamistische Gefährder erfassen. Ein Zeuge habe das Nummernschild registriert, deshalb sei die Polizei auf seine Spur gekommen, so BFMTV.
Frankreich war in den vergangenen Jahren Ziel mehrerer islamistischer Anschläge. Erst Anfang des Monats war ein Mann bei Paris in eine Gruppe Soldaten gefahren, Ermittler gehen einem Terrorverdacht nach. Vergangene Woche war östlich von Paris ein Mann mit einem Fahrzeug in eine Pizzeria gerast und hatte ein Mädchen getötet - in diesem Fall schloss die Staatsanwaltschaft ein terroristisches Motiv allerdings aus.