Nach den Prügel-Vorwürfen gegen Simbabwes First Lady Grace Mugabe herrscht Unklarheit, ob die Präsidentengattin sich wegen ihrer mutmaßlichen Tat verantworten muss. Der Sprecher der südafrikanischen Polizei, Vishnu Naidoo, sagte der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch, die Polizei wisse, "wo die Verdächtige ist". Die Ermittlungen würden fortgesetzt, bisher gebe es keinen Haftbefehl.

Model verprügelt

Mugabe soll im südafrikanischen Johannesburg in einem Hotel das Model Gabriella Engels mit einer Verlängerungsschnur blutig geschlagen und sie am Hinterkopf und der Stirn verletzt haben. Am Montag erstattete das 20-jährige Model Anzeige. Mugabe soll der jungen Frau vorwerfen, mit ihren beiden etwas älteren Söhnen Robert und Chatunga, die in Johannesburg leben, ausgegangen zu sein und mit ihnen gefeiert zu haben.

Engels sagte der Nachrichten-Website "News 24", die First Lady sei "ausgeflippt" und habe immer weiter zugeschlagen. "Ich musste aus dem Zimmer krabbeln, bevor ich weglaufen konnte." Während der tätlichen Auseinandersetzungen seien die Söhne Mugabes im Nachbarraum gewesen, hatte Engels zuvor geschildert. "Meine Stirn ist aufgeschlagen - ich bin ein Model und verdiene mein Geld mit meinem Aussehen!"

Medienberichte hatten nahe gelegt, dass Grace Mugabe nach ihrem mutmaßlichen Angriff auf Engels fluchtartig nach Simbabwe heimgekehrt sei. Die südafrikanische Polizei machte jedoch keine konkreten Aussagen zum Aufenthaltsort Mugabes.

Die in Südafrika geborene Grace Mugabe hat mit ihrem 93-jährigen Ehemann Robert Mugabe außer den beiden Söhnen noch eine Tochter. Die als prunksüchtig geltende ehemalige Sekretärin des Präsidenten hält bei Kundgebungen in Simbabwe regelmäßig Ansprachen und wird von einigen als Nachfolgerin des autoritären Staatschefs gehandelt.