Hunderte Selfie-Fans haben an einem Strand in Südspanien den Tod eines Baby-Delfins verursacht. Als das winzige Säugetier in Ufernähe entdeckt worden sei, habe es für die anwesenden Sonnenanbeter kein Halten mehr gegeben, berichtete die Zeitung "ABC" am Mittwoch. Immer wieder sei der Delfin aus dem Wasser gehoben und herumgereicht worden, damit die Menschen mit ihm für Fotos posieren konnten.
Blasloch zugedrückt
Auch Kinder hätten ihn in den Arm genommen und ihm dabei versehentlich das zum Atmen nötige Blasloch zugedrückt. Kurze Zeit später sei der Delfin verendet.
Der Vorfall, der im Internet wütende Kommentare von Tierfreunden nach sich zog, ereignete sich bereits vor einigen Tagen in Mojacar in der Provinz Almeria. "ABC" zitierte die auf Meeresfauna spezialisierte Tierschutzorganisation Equinac mit den Worten "Delfine sind sehr anfällig für Stress (...). Er löst bei ihnen einen starken Schock aus, der meist zu einem Herz-Lungen-Versagen führt." Herbeigerufene Tierschützer seien wenige Minuten zu spät gekommen - der Delfin sei bereits tot gewesen, als sie eintrafen.
Vor gut einem Jahr kam es an einem Strand in Argentinien zu einem ähnlichen Vorfall: Ein Baby-Delifn wurde im seichten Wasser gefunden und an den Strand gebracht.