Beim Zusammenstoß von zwei Zügen nahe der ägyptischen Hafenstadt Alexandria sind am Freitag mindestens 37 Menschen getötet worden. Zahlreiche Reisende wurden verletzt: Das Gesundheitsministerium gab ihre Zahl mit 123 an, die meisten von ihnen seien in Krankenhäuser eingeliefert worden.
Ersten Erkenntnissen des Verkehrsministeriums zufolge war einer der Züge offenbar wegen eines technischen Defekts auf den Gleisen liegengeblieben. Der andere Zug fuhr dann mit großer Wucht auf.
Auf Bildern im Staatsfernsehen war zu sehen, dass einer der Züge entgleist und zum Teil umgestürzt war. Rettungskräfte bemühten sich um die Bergung von Toten und Verletzten. Überlebende Fahrgäste wurden auf einem Feld neben den Gleisen notdürftig versorgt. Rettungswagen brachten die Verletzten in Kliniken. Helfer suchten in dem Zugwrack nach Überlebenden. Dem Staatsfernsehen zufolge riefen die Krankenhäuser in Alexandria den Notstand aus.
Das Verkehrsministerium leitete eine Untersuchung ein und kündigte an, die Verantwortlichen "zur Rechenschaft zu ziehen", wie das Staatsfernsehen berichtete.
Die Hintergründe des Zugsunglücks waren zunächst unklar. Al-Ahram zufolge kamen die Züge aus der Hauptstadt Kairo und der Hafenstadt Port Said und steuerten Alexandria als Endhaltestelle an. Demnach fuhr eine der Bahnen von hinten in den anderen Zug hinein.
Der Zusammenstoß ereignete sich am östlichen Stadtrand der nordägyptischen Metropole Alexandria. In Ägypten kommt es regelmäßig zu schweren Zugsunglücken. Im November 2013 starben 27 Menschen beim Zusammenstoß eines Zugs mit einem Bus in Kairo. Das schwerste Zugsunglück ereignete sich im Jahr 2002, als ein überfüllter Zug nahe Kairo Feuer fing. Damals starben 373 Menschen. Im Jahr 2012 starben nach dem Zusammenstoß von einer Bahn mit einem Schulbus mehr als 50 Menschen.
Ein Jahr später kamen wenigstens 25 Menschen ums Leben, als ein Güterzug an einer Bahnüberquerung südlich der Hauptstadt Kairo einen Minibus und ein weiteres Fahrzeug rammte.
Alexandria ist nach Kairo die zweitgrößte ägyptische Stadt, ein wichtiges kulturelles Zentrum des Landes und wegen des etwas milderen Seeklimas ein beliebtes Reiseziel für die Einheimischen.