Es sei davon auszugehen, dass "rund 10,7 Millionen möglicherweise mit Fipornil belastete Eier aus den Niederlanden nach Deutschland geliefert worden sind", berichtete die "Rheinische Post" (Freitag) unter Berufung auf eine Antwort des deutschen Landwirtschaftsministerium auf eine Anfrage der Grünen. Wie viele der Eier in den Handel gelangten, lasse sich nicht mit Sicherheit abschätzen, berichtete die Zeitung mit Verweis auf das Landwirtschaftsministerium in Berlin weiter. Insgesamt zwölf europäische Ländern meldeten bis Donnerstag Funde von Fipronil.
EU beruft Krisensitzung ein
Im Skandal um mit Fipronil belastete Eier beruft die EU eine Krisensitzung ein. Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis erklärte am Freitag, er habe ein Treffen der zuständigen Minister sowie Behördenvertreter der betroffenen Länder vorgeschlagen. Es solle stattfinden, sobald alle Fakten auf dem Tisch liegen. Vom Eier-Skandal sind zwölf europäische Länder, darunter auch Österreich, betroffen. In Frankreich sind seit April mehr als 240.000 mit Fipronil belastete Eier auf den Markt gekommen.
Verdächtige Eier auch in Österreich
Auch in Österreich bestätigte die Lebensmittelaufsicht Oberösterreich am Donnerstag erstmals, dass hierzulande verdächtige Eier aufgetaucht sind, die mit dem Insektengift verseucht sein dürften. Daneben sind bereits Belgien, die Niederlande, Dänemark, Deutschland, Frankreich, die Schweiz, Schweden, Großbritannien, Luxemburg, sowie als erste osteuropäische Länder Rumänien und die Slowakei betroffen. Zuletzt war bekannt geworden, dass Belgien und die Europäische Union schon seit Wochen von Fipronil-Funden wussten. Fipronil ist ein unter anderem bei Hunden und Katzen erlaubtes Insektengift, das gegen Hautparasiten wie Läuse, Milben und Flöhe wirkt. In hohen Dosen kann die Substanz für Menschen gefährlich sein. Wie sie genau wirkt, ist allerdings nicht bekannt.