Der Marmolada-Gletscher in Norditalien ist wegen der Hitzewelle dieser Wochen stark geschmolzen und hat Gegenstände aus der Kriegszeit freigegeben. Dutzende Bergsteiger, die sich auf die Suche nach Gegenständen aus dem Ersten Weltkrieg machten, haben verrostetes Geschirr, Bergschuhe, Gewehre und Granaten gefunden, berichteten lokale Medien.
In 100 Jahren habe sich die Fläche des Gletschers von 420 auf 214 Hektar reduziert. Noch nie war es so leicht wie jetzt, Utensilien der Soldaten zu finden, die in etwa 3.000 Meter Seehöhe diesen Frontabschnitt hüteten, betonten die Carabinieri. Die Beamten versuchen die Plünderung von Resten aus der Kriegszeit zu verhindern, allerdings mit wenig Erfolg.
Der Gletscher hat nicht nur Gegenstände aus dem Ersten Weltkrieg, sondern auch Müll freigegeben, wie Flaschen und Dosen sowie und Seile alter Seilbahnen. Jetzt sollen sie auf Kosten der Region Trentino weggeräumt werden.
Die Leichen von zwei Kaiserjäger aus dem Ersten Weltkrieg waren 2012 aus einem Gletscher auf der Spitze Presena im westlichen Teil der norditalienischen Bergregion Trentino auf einer Höhe von 3.000 Meter geborgen worden. 2004 waren die mumifizierten Leichen von drei österreichischen Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg aus einem Alpengletscher auf 3.640 Meter Höhe am Ortler-Cevedale-Massiv gefunden worden. Sie waren vermutlich bei einer Schlacht am 3. September 1918 in Norditalien ums Leben gekommen.