Bis Mittag legten sie nach Angaben des Betreibers Alrosa hunderte Meter Schacht frei und versuchten, durch ein Entwässerungsrohr in Kontakt mit dem Teil des Schachts zu treten, in dem die Vermissten vermutet wurden. Rund 300.000 Kubikmeter Grundwasser aus einem stillgelegten Steinbruch, in dem bis 2001 Diamanten im Tagebau gefördert wurden, hatten am Freitag das Bergwerk "Mir" überflutet.
143 Bergleute konnten bis Sonntag gerettet werden, von acht fehlte aber jedes Lebenszeichen. Die Suchmannschaften arbeiteten unter erschwerten Bedingungen, da sich in dem Steinbruch noch immer mehr als 27.000 Kubikmeter Wasser befinden und die Schächte erneut überfluten könnten. Um sich davor zu schützen, installierten sie zwei große Wasserpumpen.
Komitee untersucht Vorfall
Unterdessen trafen Angehörige der vermissten Bergleute in der mehr als 4.000 Kilometer östlich von Moskau gelegenen Kleinstadt Mirny ein, in deren Nähe die Diamantenmine liegt. Sie sollten von Psychologen betreut werden. Das russische Ermittlungskomitee leitete Untersuchungen wegen möglicher Verstöße gegen die Sicherheitsbestimmungen ein. Es beschlagnahmte nach eigenen Angaben mehrere Dokumente des staatlich kontrollierten Diamantenproduzenten und befragte knapp hundert Mitarbeiter.