Auf Sizilien sind 15 Feuerwehrleute unter dem Verdacht der Brandstiftung festgenommen worden. Der Gruppe freiwilliger Helfer wird außerdem vorgeworfen, Alarmierungen durch Bürger vorgetäuscht zu haben, um bei Löscheinsätzen Geld zu verdienen. Das gab die Polizei am Montag bekannt. Die Festnahmen erfolgten nahe Ragusa im Süden der Insel.

Die Feuerwehrleute bekamen zehn Euro pro Stunde für ihren Löscheinsatz. Der Vorwurf lautet auf Brandstiftung und schweren Betrug zu Lasten des italienischen Staates. In den vergangenen Wochen hatten schwere Brände Sizilien und vor allem die Provinz Ragusa arg unter Druck gesetzt.

Aus bauspekulativen Gründen

Obwohl die Strafen sehr streng sind und vier bis zehn Jahre Gefängnis drohen, werden viele Brände aus bauspekulativen Gründen gelegt. Vor allem in Süditalien wolle man dadurch aber auch die staatliche Aufforstung erzwingen, berichteten Experten. Für die Forstarbeiten würden dann Beschäftigungslose aus der Region eingesetzt. In vielen Gegenden in Süditalien liegt die Arbeitslosigkeit bei weit über 25 Prozent. Jeder zweite Jugendliche ist ohne Job.