Nach dem verheerenden Brand in einer Sozialunterkunft in Markgröningen im deutschen Bundesland Baden-Württemberg ist die Zahl der Opfer auf vier gestiegen. Drei Tage nach dem Feuer erlag am Donnerstag ein 45-Jähriger in einer Klinik den Folgen seiner schweren Rauchgasvergiftung, wie Polizei und Staatsanwaltschaft mitteilten.

Das Feuer war Montagfrüh im Erdgeschoß der städtischen Unterkunft für sozial benachteiligte Menschen ausgebrochen. Später gestand ein 66-jähriger Bewohner, den Brand gelegt zu haben.

Unter den zehn ständigen Bewohnern des Hauses seien auch zwei Asylbewerber aus dem Nahen Osten gewesen, sagte eine Polizeisprecherin. Hinweise auf einen fremdenfeindlichen Hintergrund lagen demnach nicht vor. Der 66-jährige Bewohner, der die Brandstiftung in seiner Vernehmung gestand, sei einschlägig vorbestraft. Hintergrund für die Tat seien vermutlich psychische Probleme des Mannes. Er selbst wurde bei dem Brand leicht verletzt. Gegen den Mann wurde Haftbefehl erlassen.

Brandgutachter und Kriminaltechniker gehen davon aus, dass der Brand im Aufenthaltsraum im Erdgeschoß gelegt wurde und die Bewohner im Schlaf überraschte. Bei den Getöteten handelt es sich den Polizeiangaben zufolge um eine 54-jährige Frau, die ständige Bewohnerin des Hauses war, und um einen zwei Jahre älteren Mann, der bei ihr zu Besuch war. Zwei weitere Bewohner wurden lebensgefährlich verletzt. Nach Polizeiangaben entstand ein Sachschaden in sechsstelliger Höhe.