Die im SIPRI-Bericht genannten neun Atomwaffenstaaten USA, Russland, Großbritannien, Frankreich, China, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea besitzen demnach insgesamt rund 14.935 Atomsprengköpfe; im vergangenen Jahr waren es noch etwa 15.395. Allein Russland und die USA verfügen der Studie zufolge über 93 Prozent der Atomwaffen.

Keiner der Atomwaffenstaaten beabsichtige, sein Atomarsenal in absehbarer Zeit aufzugeben, heißt es in dem Bericht weiter. Vielmehr investierten die Staaten entweder in die Entwicklung oder die Stationierung neuer Waffensysteme oder hätten die entsprechenden Absichten bekundet. So planten etwa die USA Ausgaben von mehr als 400 Milliarden Dollar (350,51 Mrd. Euro) über die kommenden neun Jahre für die Modernisierung ihrer Atomstreitkräfte ein. Nach einigen Schätzungen steigen die US-Investitionen in die Modernisierungsmaßnahmen bis Mitte 2040 auf bis zu eine Billion Dollar.

Nordkorea habe offenbar technische Fortschritte beim Ausbau seines Atomwaffenprogramms erzielt, schreiben die Autoren der Studie. Das kommunistische Land könnte demnach bis zu 20 Atomsprengköpfe produziert haben. Es gebe jedoch keine belastbaren Daten, die belegten, dass Pjöngjang Atomsprengköpfe entwickelt habe, mit denen ballistische Raketen bestückt werden könnten. Indien und Pakistan weiteten ihre Produktionskapazitäten für die Herstellung von spaltbarem Material aus. Dies könne zu einer deutlichen Ausweitung der Produktion von Atomwaffen im kommenden Jahrzehnt führen.

USA und China gegen Atomwaffen auf koreanischer Halbinsel

Im Konflikt mit Nordkorea haben die USA und China ihr Bekenntnis erneuert, keine Atomwaffen auf der koreanischen Halbinsel zu dulden. Trump telefonierte am Sonntagabend (Ortszeit) mit Chinas Präsidenten Xi Jinping, wie das Weiße Haus in Washington mitteilte. Trump habe das Thema der "wachsenden Bedrohung" durch Nordkoreas Raketenprogramm angesprochen, worauf das gemeinsame Bekenntnis gefolgt sei.

Nordkorea treibt gegen internationalen Widerstand ein Atom- und Raketenprogramm voran. Der Streit mit dem kommunistisch regierten Land gilt als einer der gefährlichsten Konflikte weltweit.

Auch mit dem japanischen Premierminister Shinzo Abe sprach Trump am Sonntagabend über Nordkorea. Beide waren sich einig, auf Pjöngjang "zunehmenden Druck" ausüben zu wollen, "damit das Regime seinen gefährlichen Kurs ändert", wie es in einer Mitteilung hieß. Japan und die USA seien bereit, sich gegen jede Handlung und Bedrohung Nordkoreas zu verteidigen.

Trump hatte am Freitag auch öffentlich scharfe Worte an die Führung in Pjöngjang gerichtet. Das "Zeitalter der strategischen Geduld" mit Nordkorea sei vorüber, sagte er bei einem gemeinsamen Auftritt mit dem südkoreanischen Präsidenten Moon Jae-in. Dieser Ansatz sei gescheitert.