Nach dem verheerenden Tanklaster-Unfall in Pakistan ist die Zahl der Toten auf über 150 gestiegen. 153 Menschen seien bisher gestorben und viele der Verletzten schwebten weiter in Lebensgefahr, sagte der Direktor des Victoria-Krankenhauses in Bahawalpur, Javed Iqbal, am Montag.
Pakistans Premierminister Nawaz Sharif brach einen Besuch in London ab und reiste nach Bahawalpur, um Verletzte im Krankenhaus zu besuchen. Der Tanklaster war Sonntag früh auf der Autobahn von Karachi nach Lahore mit 40.000 Litern Treibstoff umgestürzt und kurz darauf explodiert. Die meisten Opfer waren Bewohner eines nahegelegenen Dorfes, die nach dem Unfall versucht hatten, den auslaufenden Treibstoff abzufüllen. Der Fahrer und die Polizei warnten die Menschen vergeblich vor der drohenden Explosionsgefahr: Wenige Minuten nach dem Unfall wurden sie von einem riesigen Feuerball erfasst.
Genaue Ursache noch unklar
Die genaue Ursache für den Unfall und das anschließende Feuer war am Montag weiter unklar. Wie die Polizei unter Berufung auf Zeugenaussagen mitteilte, hatte der Lastwagen möglicherweise eine Reifenpanne und stürzte dann um. Der Fahrer des Lastwagens überlebte das Unglück und wurde festgenommen.
Das Unglück überschattete das Eid-al-Fitr-Fest zum Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan. Am Freitag war Pakistan bereits von mehreren blutigen Anschlägen mit fast 70 Toten erschüttert worden.
Schlechte Straßen, rücksichtsloser Fahrstil und nicht verkehrssichere Fahrzeuge führen in Pakistan immer wieder zu schweren Verkehrsunfällen. 2015 waren im Süden des Landes 62 Menschen ums Leben gekommen, als ein Bus mit einem Tanklastwagen kollidierte und Feuer ausbrach. Wegen des Eid-al-Fitr-Festes waren am Wochenende viele Straßen besonders dicht befahren.