Wegen sonderbarer, übler Gerüche in Flugzeugen sind der deutschen Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) 2016 insgesamt 228 Vorfälle gemeldet worden. Das gab die in Braunschweig ansässige Behörde am Mittwoch bekannt. Einzelne Luftfahrtunternehmen wiesen ein erhöhtes Meldeaufkommen auf.

Allein bei der Lufthansa-Tochter Germanwings gab es demnach 64 Meldungen über verunreinigte Kabinenluft. "Aus Sicht der BFU kann dieses auf eine erhöhte Meldekultur und eine erhöhte Sensibilisierung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurückzuführen sein", heißt es in der BFU-Erklärung. Über die Zahlen berichtete am Mittwoch auch das Internet-Portal "Buzzfeed".

Strengere Vorschriften gefordert

Die Ursache für diese schon seit den 1950er-Jahren beschriebenen Gerüche in der Flugzeugkabine ("fume events") ist oft unklar. Angesichts vieler Zwischenfälle schwelt seit Jahren ein Streit um ihre Ursachen. Da in fast allen Verkehrsjets die Kabinenluft aus den Triebwerken abgezapft wird, wird darin ein Zusammenhang gesehen. Der wissenschaftliche Nachweis, dass Kabinenluft Krankheiten verursachen könnte, ist aber schwierig.

Eine Studie von Göttinger Arbeitsmedizinern machte schädliche Stoffgemische verantwortlich, die vermutlich aus den Triebwerken stammen. Vor allem von den Grünen werden daher seit längerem strengere Vorgaben für Luftfilter gefordert.