Ein australisches Gericht hat eine 37-jährige siebenfache Mutter wegen Ermordung dreier ihrer Kinder und versuchter Ermordung eines vierten Kindes zu 26 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Richter sagte am Dienstag, die vor dem Krieg im Südsudan nach Australien geflüchtete Frau habe bei der Tat an einem posttraumatischen Stresssyndrom gelitten.

Sie hatte ihren Wagen 2015 absichtlich in einen See außerhalb der Metropole Melbourne gesteuert. Warum sie dies getan hat, bleibe ein "tragisches Rätsel". Der einjährige Sohn und die vierjährigen Zwillinge der Frau ertranken, sie selbst und eine fünfjährige Tochter wurden von Rettungskräften rechtzeitig aus dem Fahrzeug gezogen.

"Not und Verzweiflung"

Der Richter Lex Lasry sagte, die von ihm verhängte Strafe sei einerseits der Schwere der Tat nicht angemessen, andererseits "unmäßig" vor dem Hintergrund des "Seelenzustands" sowie der "Not und Verzweiflung" der Angeklagten. Laut einem Bericht des australischen Rundfunksenders ABC berichteten Zeugen, dass die Frau vor der Familientragödie über Drohungen des Vaters der Kinder geklagt habe. Zudem habe sie sich vollständig aus der sudanesischen Gemeinschaft zurückgezogen.

Tochter schon länger besorgt

Ihre älteste Tochter sagte vor Gericht aus, sie sei schon seit einiger Zeit besorgt gewesen, wenn ihre Mutter das Auto genommen habe. Diese habe in den sechs Monaten vor der Tragödie immer wieder unter Schwächeanfällen gelitten.