Nach den schweren Monsun-Unwettern in Sri Lanka hat die Regierung zum freiwilligen Bergungs- und Wiederaufbaueinsatz aufgerufen. Im Staatsfernsehen wurde am Dienstag unter anderem um Hilfe bei der Säuberung von verunreinigten Trinkwasserbrunnen gebeten. Nach Regierungsangaben waren 40 Prozent der betroffenen Menschen ohne Zugang zu unbedenklichem Trinkwasser.
Die Zahl der Toten stieg amtlichen Angaben zufolge auf mehr als 180. Mehr als hundert Menschen wurden weiter vermisst. Das Wetter in Sri Lanka beruhigte sich allmählich, der mächtige Zyklon "Mora" zog in Richtung Bangladesch weiter. Indien schickte am Wochenende zwei Schiffe mit Hilfsgütern für Sri Lanka. Ein drittes Schiff wurde am Dienstag erwartet.
UNO-Einsatz
Die UNO kündigte an, Container mit Trinkwasser sowie Wasserreinigungstabletten bereitzustellen. Die Weltgesundheitsorganisation wollte Ärzteteams in die Katastrophengebiete schicken.
Sintflutartige Regenfälle hatten am Freitag im Westen und Süden Sri Lankas zahlreiche Erdrutsche und die schwersten Überschwemmungen seit 14 Jahren ausgelöst. Nach jüngsten Angaben mussten fast 600.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen.
Die Monsunperiode in dem südasiatischen Land ist für Landwirtschaft und Stromerzeugung lebenswichtig. Sie sorgt aber zugleich immer wieder für Tod und Zerstörung. Im Mai 2003 kamen bei vergleichbaren Unwettern 250 Menschen ums Leben, 10.000 Wohnungen wurden zerstört.