Gerade noch haben tausende Teenager ihrem Idol Ariana Grande zugejubelt, als plötzlich eine gewaltige Explosion die Manchester Arena erschüttert. Irgendwo in der Nähe des Eingangs ist etwas explodiert. Unter den rund 21.000 Zuschauern bricht Panik aus. Eltern suchen verzweifelt nach ihren Kindern. "Zuerst dachten wir, dass einer der riesigen Gasballons auf dem Konzert geplatzt sei. Aber als wir draußen waren, sahen wir, dass es etwas Ernsteres gewesen sein muss", zitierte der britische Nachrichtensender Sky News eine Besucherin.
Es gibt auch einige Konzertbesucher, die per Periscope live vom Horror im Stadion Bilder in die Welt geschickt haben. Laut der Zeitung the Guardian war darunter Sammy, er sagt: "Es klang wie das Zerplatzen eines Ballons, aber irgendwie dumpfer, als wäre es nicht im Stadion."
Und er berichtet von Szenen des Horrors: "Es gab ein paar Schreie, dann Stille. Dann war alles voller Blut, ein rotes Meer, alle rannten weg und liefen übereinander und rannten zum nächsten Ausgang. Es war wie im Kino, wie in einem Horrorfilm."
"Ich habe diesen Riesenknall gehört, dann sind alle auf uns zugelaufen und haben geschrien und geweint. Sie haben uns einfach umgerannt, um rauszukommen", berichtete die Zuschauerin Jessica der BBC. Wir haben eine laute Explosion gehört und waren uns erst nicht sicher, was es war", sagte Sebastian Diaz der Nachrichtenagentur AFP. Während er noch rätselte, ob womöglich einer der Ballons geplatzt war, brach um ihn herum Chaos aus. "Die Leute fingen an, sich nach vorne zu drängeln, und wir merkten, dass etwas nicht stimmte. Die Menschen um uns herum schrien und weinten", erzählte der 19-Jährige. "Väter trugen ihre kleinen Töchter auf dem Arm, die in Tränen aufgelöst waren."
Menschen schreien in Panik, drängen Richtung Ausgang in die dunkle Nacht. Kurz darauf eilen Polizei und zahlreiche Krankenwagen mit Blaulicht herbei. Madschid Khan (22) ist mit seiner Schwester bei dem Konzert von Ariana Grande in der Arena im nordenglischen Manchester. "Es gab einen Knall wie von einer Bombe. Der Knall hallte durch das Foyer der Arena, und die Leute fingen an zu laufen"", sagt er. "Wir haben alle versucht, aus der Arena zu fliehen." Blutüberströmte Menschen liegen auf dem Boden. "Ich sah, wie die Leute schreiend in eine Richtung rannten und sich plötzlich viele umdrehten und wieder in die andere Richtung liefen", sagte der Jugendliche dem Nachrichtensender Sky News.
Der Zuschauer Ryan Morrison sprach von einem "Gemetzel". Menschen seien von flüchtenden Besuchern niedergetrampelt und verletzt worden. "Alle sind in Panik geraten", sagte die Schauspielerin Isabel Hodgins dem Sender Sky News. "Der Flur war voll, es roch verbrannt, es war ziemlich verraucht, als wir rausliefen."
Ein anderer Mann schildert, wie er durch einen Ausgang geschleudert wurde. Das ganze Gebäude habe durch die Explosion gewackelt. "Nachdem ich aufstand und umherging, sah ich rund 30 Leute auf dem Boden verstreut. Manche von ihnen waren tot, vielleicht auch nur bewusstlos", berichtet er dem Sender BBC.
Elena Semino wartete am Ticketschalter auf ihre 17 Jahre alte Tochter, als der Sprengsatz explodierte. "Ich spürte die Hitze in meinem Nacken, und als ich aufschaute, lagen da überall Menschen", sagte sie dem "Guardian". "Ich hatte noch nie in meinem Leben so viel Angst", sagte Cheryl McDonald, die ihre neunjährige Tochter zu dem Konzert begleitete. Das Mädchen sei "sehr, sehr schockiert".
Gary Walker aus Leeds wartete mit seiner Frau im Foyer, um seine beiden Töchter von dem Konzert abzuholen. Da habe es plötzlich einen "riesigen Blitz, einen Knall und Rauch" gegeben, sagt er der BBC. Er habe Schmerzen in Fuß und Bein gespürt, seine Frau habe sich hinlegen müssen. Sie hat eine Wunde am Bauch, vielleicht ein gebrochenes Bein.
Zeitgleich in der Arena hatte Tochter Abigail ihre Schwester Sophie an die Hand genommen. "Ich musste sicherstellen, dass meine Schwester da war... Alle rannten und weinten. Es was total furchtbar." Als die Mädchen ihre Eltern auf dem Handy anriefen, konnte Walker es kaum fassen. Das seien "fantastische Nachrichten" gewesen.