Die Zahl der Cholera-Opfer im Bürgerkriegsland Jemen steigt weiter stark an. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) meldete am Sonntag aus dem Jemen, mittlerweile seien 29.300 Verdachtsfälle registriert worden, 315 Menschen seien gestorben. Vor zwei Tagen waren es noch rund 23.400 Verdachtsfälle und etwa 250 Todesopfer gewesen.
Durchfall und Erbrechen
Die vom Bakterium Vibrio cholerae verursachte Infektion löst starken Durchfall und Erbrechen aus und kann ohne ausreichende Rehydrierung bereits innerhalb weniger Stunden zum Tod führen. Überträger sind meist verunreinigtes Trinkwasser und Nahrungsmittel, insbesondere rohe Meerestiere. Die WHO hatte gewarnt, ohne dringende Notfallmaßnahmen könnte eine Viertelmillion Menschen in den nächsten sechs Monaten an der lebensgefährlichen Darminfektion erkranken.
Die Epidemie war im Oktober 2016 ausgebrochen, weil es an sauberem Trinkwasser fehlt. In dem Land im Süden der Arabischen Halbinsel tobt seit 2014 ein Bürgerkrieg. Houthi-Rebellen kontrollieren große Teile des Jemens, darunter die Hauptstadt Sanaa. Dort haben die Behörden wegen des Cholera-Ausbruchs den Notstand ausgerufen.