Es gibt zwar Moderatorinnen und Nachrichtensprecherinnen im afghanischen Fernsehen, der gesellschaftliche Druck auf sie ist jedoch groß.
Auch die 20-jährige Khatira Amadi hat das schon erlebt: "Seit ich im Mediengeschäft bin habe ich viele Probleme und sogar Drohungen bekommen. Sogar Verwandte von mir sind gegen meinen Job. Meine Onkel und Cousins sagen, ein Mädchen solle nicht beim Fernsehen arbeiten. Aber ich höre nicht auf sie".
Heute soll soll "Zan TV" (Frauen-TV) in Kabul zum ersten Mal auf Sendung gehen - eine kleine Sensation, wie die 22 Jahre alte Shamela Rasooli, eine der Moderatorinnen, erklärt:
"Es dürfte eine ziemliche Herausforderung werden, denn dieser Sender ist für Frauen gedacht und wir leben in einer männerdominierten Welt. Frauen und ihren Rechten wird keine Beachtung geschenkt. Dieser Fernsehsender wurde ins Leben gerufen, damit wir für die Rechte der Frauen kämpfen und ihnen eine Stimme geben können. Jeder soll sehen, dass Frauen auch in der Gesellschaft arbeiten können."
Hinter ZAN TV steht der Unternehmer Hamid Samar. Auf die Idee kam er, als er in einer konservativen Provinz einen Moderator suchte - und 80 Frauen sich bafür bewarben. "manchmal muss man Frauen einfach die Chance geben, zu arbeiten und sich zu beweisen", so Samar.
Es wird spannend, wie das Publikum auf das Frauen-TV reagieren wird.