Die französische Polizei hat einen möglichen Komplizen des Paris-Attentäters von Ende April gefasst. Die DNA des 23-Jährigen wurde nach Angaben der Ermittler vom Samstag auf der Kalaschnikow gefunden, mit der der Angreifer auf den Champs-Elysees einen Polizisten tötete, bevor er selbst erschossen wurde.
Die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hatte den Anschlag vor der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahl für sich beansprucht. Der Festgenommene ist der erste mögliche Komplize, der formell beschuldigt wird. Die Justiz wirft ihm die Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe und das unerlaubte Tragen von Waffen vor. Seine DNA wurde auf dem Griff der Kalaschnikow gefunden.
Der junge Mann bestreitet, dass er den Attentäter kannte. Im Laufe der Ermittlungen hatten die Behörden bereits mehrere Menschen aus dem Umfeld des Täters in Gewahrsam genommen, aber nach Befragungen wieder freigelassen.
Der mehrfach vorbestrafte Franzose Karim Cheurfi hatte am 20. April mit der Kalaschnikow das Feuer auf einen Polizeiwagen auf den Champs-Elysees eröffnet. Er tötete einen Beamten und verletzte zwei weitere, einen davon schwer. Eine deutsche Passantin wurde zudem am Fuß verletzt. Polizisten töteten den Attentäter.
In Cheurfis Auto fanden die Ermittler eine Pumpgun und zwei große Messer sowie Munition. In der Nähe seiner Leiche wurde zudem ein Zettel mit einem handschriftlichen Bekenntnis zur IS-Miliz gefunden.