Wenige Tage nach der Ermordung des mexikanischenJournalisten Javier Valdez haben bewaffnete Männer einen anderen mexikanischen Journalisten verschleppt. Salvador Adame, der einen Fernsehsender besitzt, sei in der westmexikanischen Stadt Nueva Italia entführt worden, sagte ein Angehöriger, der nicht namentlich genannt werden wollte, der Nachrichtenagentur AFP am Freitag.
Bewaffnete und vermummte Männer hätten Adame am Donnerstagabend aus einem Laden verschleppt. Nueva Italia liegt im Bundesstaat Michoacan, der besonders schwer von dem blutigen Drogenkrieg in Mexiko betroffen ist. Im Bundesstaat Sinaloa war am Montag der 50-jährige Journalist Valdez auf offener Straße erschossen worden.
Außer für die Nachrichtenagentur AFP hatte der Familienvater auch für die mexikanische Zeitung "La Jornada" und die von ihm mitbegründete Zeitschrift "Riodoce" geschrieben. Das Magazin wurde eine maßgebliche Quelle in der Berichterstattung über den Drogenkrieg in einem Land, in dem viele Medien aus Angst vor Gewalt Selbstzensur üben.
Mehr als 90 Prozent straffrei
Nach Angaben von Journalistenorganisationen wurden in Mexiko seit dem Jahr 2000 mehr als hundert Journalisten ermordet. Allein in diesem Jahr waren es bisher fünf. Mehr als 90 Prozent der Journalisten-Morde bleiben den Angaben zufolge straffrei. Mexikos Staatschef Enrique PenaNieto versprach den Journalisten im Land am Mittwoch einen besseren Schutz.