Erst Hitze, dann Donnerwetter: Heftige Unwetter haben in Deutschland für Großeinsätze der Rettungskräfte gesorgt. Am Hamburger Flughafen saßen am Freitagabend etwa 400 Reisende fest. Ihre Flieger konnten bei dem schlechten Wetter nicht abheben. Helfer bauten Feldbetten auf, in denen die erschöpften Menschen die Nacht verbrachten.

"Am Flughafen sitzen etwa 400 Leute fest", sagte ein Polizeisprecher in der Nacht auf Samstag. Ihre Flieger konnten bei dem schlechten Wetter am Freitagabend nicht abheben. "Die Leute werden gut versorgt. Das Rote Kreuz ist die ganze Zeit im Einsatz", sagte der Sprecher weiter. Auch Feldbetten stünden bereit.

Der U-Bahn-Verkehr in der Hansestadt war ebenfalls beeinträchtigt. Ein Blitzschlag löste eine Stellwerksstörung aus, danach wurde auf der Linie der U3 ein Ersatzverkehr eingerichtet, wie die Hamburger Hochbahn mitteilte.

Die Feuerwehr war am Abend fast pausenlos im Einsatz. "Wir verzeichnen 118 wetterbedingte Einsätze", sagte ein Sprecher. Zwei Blitzeinschläge hätten zu Schwelbränden geführt, die rasch gelöscht wurden. "Etwas wirklich Dramatisches war aber nicht dabei", so der Sprecher. In der Nacht auf Samstag ebbten die Einsätze wieder ab und die Feuerwehr kehrte in die Wachen zurück.

Regionalzug entgleist

In Ostthüringen entgleiste am Abend ein Regionalzug. Er fuhr zwischen Jena und Gera in eine Schlammlawine, die nach einem Unwetter auf die Gleise gerutscht war, wie eine Bahnsprecherin mitteilte. Nach Angaben des Lagezentrums der Thüringer Polizei wurden sieben Menschen leicht verletzt.

Auch in anderen Teilen Thüringens sowie regional in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern oder auch dem Osten Niedersachsens gab es viel Regen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Abend berichtete. Mitunter seien bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen, auch Hagel. In der Nacht auf Samstag hob der DWD die Unwetterwarnungen auf.