Die Suche nach einer Partnerin für "Jeremy" gestalte sich allerdings äußerst schwierig, sagte der Leiter der Forschungsgrupppe, Angus Davison, am Donnerstag. Schließlich hat nur eine von einer Million Schnecken ein nach links gedrehtes Haus.
"Jeremy" kann sich aber nicht einfach mit einer normalen Schnecke paaren, weil nicht nur sein Schneckenhaus ungewöhnlich ist. Auch seine Geschlechtsorgane liegen untypischerweise auf der linken und nicht auf der rechten Körperseite, so dass "Jeremy" sich nicht zwecks Fortpflanzung mit einer normalen Schnecke vereinigen kann.
Davison und seine Kollegen suchten also für "Jeremy" nach einer Partnerin - oder nach einem Partner, denn Schnecken wie "Jeremy" sind Zwitter. Dazu richteten die Wissenschafter eigens ein Konto beim Kurzbotschaftendienst Twitter unter @leftysnail (linke Schnecke) ein.
Daraufhin wurde "Jeremy" mit zwei weiteren links ausgerichteten Schnecken zusammengebracht: "Lefty" aus dem ostenglischen Ipswich und "Tomeau" aus Mallorca. Statt seine Chance zu ergreifen, wohnte Jeremy aber lediglich dem Liebesspiel seiner beiden Artgenossen bei. Deren Nachkommen wiederum hatten leider alle rechtsgedrehte Schneckenhäuser.
Das Gen für rechtsgedrehte Schneckenhäuser ist dominant. Statistisch gesehen müssten "Lefty" und "Tomeau" also zahlreiche Generationen Nachkommen zeugen, bis eine Schnecke mit linksgedrehtem Haus dabei herauskomme, sagte Davison. Daher suche er nun nach weiteren linksausgerichteten Schnecken. Davison und seine Kollegen erforschen "Jeremy" im Rahmen eines Projekts zu biologischen Asymmetrien, von denen auch Menschen betroffen sein können.