Die UNO-Hilfskoordinatorin für den Irak, Lise Grande, erklärte am Donnerstag, es sei "zunehmend schwierig sicherzustellen, dass die Menschen die nötige Unterstützung und den Schutz erhalten".
Grande nannte die Zahl der Flüchtlinge "überwältigend", genauere Angaben machte sie allerdings nicht. Nach Grandes Darstellung sitzen noch rund 200.000 Zivilisten in West-Mosul fest, das zum Teil noch von der Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert wird. Die Menschen könnten demnach in den kommenden Wochen die Flucht antreten. Es fehle aber weiter an Lebensmitteln, Wasser und Medikamenten für die Flüchtlinge, betonte Grande.
Nach einer früheren Schätzung der UNO sind seit Beginn der Militäroffensive vor gut sieben Monaten insgesamt 700.000 Menschen aus Mosul geflohen, darunter fast 500.000 aus dem Westteil. Die Großoffensive der irakischen Streitkräfte und der US-geführten Militärkoalition hatte am 17. Oktober begonnen; mittlerweile sind nach irakischen Angaben fast 90 Prozent der Stadt zurückerobert.
Mosul wird vom Fluss Tigris geteilt. Der Westteil der zweitgrößten irakischen Stadt ist die letzte Hochburg der Jihadisten im Irak. Die sunnitischen Extremisten hatten Mossul im Sommer 2014 unter ihre Kontrolle gebracht.