Das EU-Land Litauen hat zwei verfolgte Homosexuelle aus der russischen Teilrepublik Tschetschenien aufgenommen. "Ich kann bestätigen, dass wir Visa für zwei Ankömmlinge aus Tschetschenien ausgestellt haben, die wegen ihrer sexuellen Orientierung Verfolgung erlitten haben", sagte Außenminister Linas Linkevicius am Mittwoch in Vilnius der Agentur BNS. Nähere Angaben machte er nicht.
Litauen sei nach Angaben von Linkevicius einer der ersten EU-Staaten, der verfolgte Homosexuelle aufnimmt. "Wir koordinieren unsere Maßnahmen mit Verbündeten, da auch andere Ländern beteiligt sind", sagte der Chefdiplomat des Baltenstaates.
Verschleppt und misshandelt
Die russische Zeitung "Nowaja Gaseta" hatte Anfang April berichtet, in Tschetschenien seien Dutzende Homosexuelle verschleppt und misshandelt worden. Auch wenn Menschenrechtler die Anschuldigungen bestätigt haben, wies die autoritäre Führung um Republikchef Ramsan Kadyrow alle Vorwürfe zurück. Auch der Kreml sieht bisher keine Beweise für die Vorwürfe.