Die EU-Kommission plant eine Verlängerung der Zulassung des umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat für zehn Jahre. Die Behörde habe einen Vorschlag von Gesundheitskommissar Vytenis Andriukaitis am Dienstag gebilligt, mit den Mitgliedstaaten darüber Gespräche aufzunehmen, teilte ein Sprecher mit.

Brüssel verwies gleichzeitig auf die Möglichkeit für die Mitgliedstaaten, auf ihrem Territorium Pflanzenschutzmittel mit Glyphosat zu verbieten. In der EU wird seit Jahren über den Stoff gestritten. Mangels einer Mehrheit der Mitgliedstaaten für oder gegen Glyphosat hatte die Kommission Ende Juni vergangenen Jahres die Zulassung vorerst um eineinhalb Jahre verlängert. Experten der EU-Chemikalienagentur ECHA befanden dann im März, dass Glyphosat nicht krebserregend sei.

Daraufhin verwies die Kommission auch auf den Befund des Risikobewertungsausschusses der Agentur, wonach die Substanz gleichfalls nicht als genverändernd oder gefährlich für die Fortpflanzung eingestuft werde. Die Kommission betonte, sie wolle mit den Mitgliedstaaten eine Lösung finden, die "ein hohes Niveau des Schutzes der menschlichen Gesundheit und der Umwelt garantiert".