Die EU-Abgeordneten wollen die Lebensmittelverschwendung in der EU bis 2030 halbieren. Außerdem forderten die Abgeordneten am Dienstag in Straßburg die EU-Kommission, die Beschränkungen für Lebensmittelspenden aufzuheben und die Verwirrung bezüglich der Angaben zum "Mindesthaltbarkeitsdatum" und zum "Verbrauchsdatum" von Lebensmitteln zu beenden.

Die ÖVP-Europamandatarin Elisabeth Köstinger sieht ein "enormes Ausmaß" der Lebensmittelverschwendung erreicht. Allein in Österreich werfe jede Person durchschnittlich mehr als 200 Kilogramm Nahrungsmittel weg. Dies seien landesweit fast 1,8 Millionen Tonnen. In ganz Europa betrage der Verlust sogar 88 Millionen Tonnen im Wert von 143 Mrd. Euro. Die grassierende Wegwerfkultur müsse eingedämmt werden.

Die SPÖ-Europaabgeordnete Karin Kadenbach verwies darauf, dass ein Drittel der Nahrungsmittelkette verloren gehe. Andererseits könnten sich 55 Millionen Menschen in der EU überhaupt nur noch jeden zweiten Tag eine ausgewogene Mahlzeit leisten. Deshalb müsse es eine umfassende Aufklärung der Konsumenten geben, wo und wie man Lebensmittel richtig lagere, damit sie möglichst lange haltbar bleiben. Auch schrumpeliges und nicht perfektes Gemüse sei noch genießbar.

Mit dem nun abgestimmten Initiativbericht fordern die Abgeordneten die EU-Kommission auf, einen Aktionsplan gegen Lebensmittelabfälle zu entwickeln, damit die Lebensmittelverschwendung in Europa bis 2030 halbiert werden kann. Außerdem sollen Lebensmittelspenden von der Mehrwertsteuer befreit sein.