Der in Indonesien entdeckte Albino-Orang-Utan hat nach seiner Aufsehen erregenden Rettung nun einen Namen: Die Tierschützer der Borneo Orangutan Survival Foundation (BOS) entschieden sich dafür, dem Weibchen den Namen Alba zu verleihen. "Hoffentlich steht diesen kostbaren Tieren eine neue Morgendämmerung bevor", teilte die BOS am Montag mit.
Alba, was als Adjektiv "weiß" bedeutet, kann im Spanischen auch für "Morgendämmerung" stehen. Die BOS hatte in der vergangenen Woche die Öffentlichkeit um Hilfe bei der Namenssuche gebeten, da das weißhaarige Menschenaffenweibchen "eine Botschafterin für ihre Spezies" geworden sei. Seit ihrer Gründung vor 25 Jahren nahm die Stiftung noch nie zuvor einen Albino-Orang-Utan in ihre Obhut.
Das Tier war Ende April von den indonesischen Behörden auf Borneo in einem Käfig im Bezirk Kapuas Hulu entdeckt worden. Bewohner eines abgeschiedenen Dorfes hatten es nach eigenen Angaben zwei Tage zuvor eingefangen. Inzwischen macht das Orang-Utan-Weibchen, das nach seiner Rettung geschwächt und misstrauisch gegenüber Menschen war, der BOS zufolge eine "großartige" Entwicklung. In den vergangenen beiden Wochen habe Alba 4,5 Kilogramm zugenommen.
Orang-Utans sind vom Aussterben bedroht. Auf der Insel Borneo, die zwischen Malaysia, Brunei und Indonesien aufgeteilt ist, werden gegenwärtig nur noch 100.000 der üblicherweise rotbraun behaarten Menschenaffen vermutet, 1973 waren es noch knapp 290.000. Der Internationalen Naturschutz-Union (IUCN) zufolge könnte der Bestand bis zum Jahr 2025 auf 47.000 Tiere schrumpfen.
Bedroht werden die Menschenaffen vor allem durch die dramatische Einschränkung ihres Lebensraumes, nicht zuletzt wegen der rasanten Ausbreitung von Palmöl-Plantagen. Zudem werden die Tiere oft getötet oder von Wilderern als Haustiere verkauft.