Sprengstoffexperten sind im Osten Deutschlands auf ein Massengrab mit Überresten sowjetischer Soldaten gestoßen. Seit Montag wurden die Knochen an der Bundesstraße 1 nahe Seelow (Brandenburg) unter Aufsicht von Mitarbeitern der russischen Botschaft geborgen.

"Bislang haben wir Überreste von 21 sowjetischen Soldaten entdeckt", sagte Joachim Kozlowski vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Das ganze Ausmaß des Fundes sei noch nicht abzuschätzen. Er vermutet weitere sterbliche Überreste im Boden. Volksbund-Landeschef Oliver Breithaupt sprach vom größten Fund der vergangenen Jahre.

Bislang wurden die Knochen von 21 Soldaten entdeckt
Bislang wurden die Knochen von 21 Soldaten entdeckt © AP (Patrick Pleul)

Munitionsexperten waren bei Bauarbeiten an einem Radweg in der vergangenen Woche auf die Knochen gestoßen. Die Gebeine sollen nach Lebus in eine Kriegsgräberstätte gebracht werden, sagte Breithaupt. Dort soll versucht werden, die Toten zu identifizieren. Wenn dies nicht möglich ist, sollen die Gebeine in Lebus beigesetzt werden.

Kozlowski vermutet, dass die Rotarmisten im April 1945 im Oderbruch gefallen sind, als dort die entscheidende Schlacht vor der Einnahme Berlins tobte. Im Oderbruch und bei den Kämpfen auf den Seelower Höhen starben 33.000 sowjetische und polnische Soldaten sowie 12.000 deutsche Wehrmachtsangehörige.