Der 42-jährigen Kuniko K. wird vorgeworfen, in Argentinien Priestern dabei assistiert zu haben, gehörlose Kinder sexuell zu missbrauchen. Außerdem wird ihr vorgeworfen, die Schüler eines Spezialinstituts für Gehörlose in Lujan de Cuyo bei Mendoza misshandelt zu haben.
Die Nonne lebte zwischen 2004 und 2012 in der Schule. Dort soll sie besonders "untertänige" Kinder für die Priester ausgesucht haben. K. wurde in Japan geboren, besitzt aber die argentinische Staatsbürgerschaft. Sie war etwa einen Monat lang untergetaucht, bevor sie sich selbst stellte.
Die Nonne befindet sich nun hinter Gittern. Allerdings bestreitet sie weiterhin, etwas Unrechtes getan zu haben.
Ehemaliger Schüler brachte Fall ins Rollen
Der Fall war ins Rollen gekommen, als sich ein ehemaliger Schüler an die Behörden wandte. Er beschuldigte die Nonne, ihn gezwungen zu haben eine Windel zu tragen - um die Spuren nach einer Vergewaltigung durch einen der Priester zu verbergen.
Die Priester Horacio C., Nicola C. und drei weitere Männer wurden bereits im Vorjahr verhaftet. Ihnen wird der sexuelle Missbrauch von mindestens zwei dutzend Schülern zur Last gelegt. Den Männern drohen 10 bis 50 Jahre Haft.
Schon einmal in Missbrauchsfall verwickelt
Nicola C. war schon einmal, im italienischen Provolo Institut in Verona - ebenfalls eine Schule für Gehörlose - in einen großangelegten Missbrauchsskandal verwickelt: Er wurde aber damals nicht zur Rechenschaft gezogen. Opferschutzanwälte zeigten sich nach den erneuten Vorwürfen wütend darüber, dass C. "im Heimatland von Papst Franziskus einfach weiter Kinder missbrauchen konnte".
Eine Untersuchungskommission aus dem Vatikan hat kürzlich Mendoza besucht, um sich über den Missbrauchsfall zu informieren.