Die griechische Küstenwache auf der Ostägäisinsel Chios hat einen Flüchtling aus Algerien festgenommen, der sich im Koffer eines Flüchtlings aus dem Irak versteckt hatte. Der Iraker hatte Asyl bekommen und durfte am späten Freitagabend an Bord einer Fähre zum griechischen Festland nach Piräus fahren. Beamte der Küstenwache bemerkten jedoch, dass er einen ungewöhnlich schweren Koffer bei sich hatte.

Bei der Kontrolle wurde der Migrant aus Algerien gekrümmt darin entdeckt, teilte die Küstenwache am Samstag weiter mit. Gegen beide laufe nun ein Verfahren, sagte ein Offizier der Küstenwache dem Nachrichtenportal der Insel Chios "politischios.gr".

Türkei hält sich an Flüchtlingsabkommen

Von Freitag auf Samstag hatten insgesamt 98 Migranten aus der Türkei auf die griechischen Inseln übergesetzt, teilte der griechische Flüchtlingskrisenstab am Samstag mit.

Die Türkei hält das Flüchtlingsabkommen mit der EU ein. Insgesamt haben im April 1.119 Flüchtlinge von der türkischen Ägäisküste aus zu den griechischen Inseln übergesetzt. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren nach offiziellen Angaben 3.660 Menschen angekommen.

Die Anzahl der ankommenden Flüchtlinge ging von April 2016 an schlagartig zurück, als die Balkanländer die Balkanroute schlossen und der EU-Türkei-Flüchtlingspakt in Kraft trat. Dieses Abkommen sieht vor, dass die Türkei die Flüchtlinge zurückhält und die EU alle Migranten, die illegal über die Türkei auf die griechischen Inseln kommen und kein Asyl erhalten, zurückschicken kann.