In Hannover, wo wegen der geplanten Entschärfung von Kriegsrelikten am Sonntag 50.000 Menschen ihre Wohnungen verlassen mussten, müssen weniger Blindgänger unschädlich gemacht werden als bisher befürchtet. Drei von fünf mögliche Bomben hätten sich als Metallschrott entpuppt, sagte ein Sprecher der Feuerwehr.

Einer der Blindgänger macht allerdings Probleme. "Mindestens ein Blindgänger lässt sich nicht manuell entschärfen", teilte die Stadt Hannover bei Twitter mit. "Das weitere Vorgehen wird derzeit geprüft."

Dass eine Bombe nicht manuell entschärft werden kann, muss nicht unbedingt bedeuten, dass die Blindgänger kontrolliert gesprengt werden müssen. Die Entschärfer können die Bombe möglicherweise auch mit Schneidwerkzeugen unschädlich machen.

Fachleute hätten die Stellen am Sonntag näher untersuchen können und nun Entwarnung gegeben. Damit gab es zunächst noch zwei verdächtige Stellen, an denen der Kampfmittelbeseitigungsdienst Blindgänger vermutet. Ursprünglich hatten die Experten sogar noch deutlich mehr verdächtige Punkte ausgemacht.

Evakuierung

Die Evakuierungsaktion vom Sonntag ist eine der größten in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg. Auf einem Baugelände im Stadtteil Vahrenwald waren zunächst 13 Blindgänger vermutet worden, an fünf Punkten hatte sich dann der Verdacht nach Sondierungsarbeiten zunächst erhärtet.

Eine größere Aktion gab es bisher nur in Augsburg: Dort waren im Dezember vergangenen Jahres 54.000 Menschen von einer Bombenentschärfung betroffen gewesen.