Der Prozess gegen den mexikanischen Drogenboss Joaquin "El Chapo" Guzman soll im Frühjahr 2018 beginnen. Richter Brian Cogan legte den Termin bei einer Anhörung am Freitag in einem Gericht in New York auf den 16. April fest. Der Prozess könne bis zu drei Monate dauern.
"El Chapo", der sich im Gerichtssaal in dunkelblauer Gefängniskleidung zeigte, war Anfang des Jahres von Mexiko an die USA ausgeliefert worden. Der frühere Chef des Sinaloa-Kartells ist in 17 Punkten angeklagt, darunter Drogenschmuggel, Geldwäsche und illegaler Waffengebrauch.
Lebenslange Haft bei Verurteilung
Bei einer Verurteilung droht ihm lebenslange Haft, die Todesstrafe ist laut einer Absprache zwischen Mexiko und den USA ausgeschlossen. Seit seiner Auslieferung sitzt Guzman in einem Hochsicherheitsgefängnis in Manhattan in Einzelhaft. In Mexiko waren ihm mehrere spektakuläre Gefängnisausbrüche gelungen.
Die Verteidiger von "El Chapo" beklagten vor Journalisten erneut die Haftbedingungen ihres Mandanten. Seine Partnerin, die frühere Schönheitskönigin Emma Coronel, die bei der Anhörung dabei war, dürfe Guzman derzeit nicht treffen. Zudem dürfe er sich beispielsweise mit seinen Verteidigern nicht im selben Raum aufhalten.
"Momentan müssen wir in einer Kabine sitzen, wo es entweder Plexiglas gibt, wodurch man schwer etwas hören kann, oder eine Scheibe mit Löchern", sagte Verteidigerin Michelle Gelernt. "Das ist sicher kein Weg, auf dem man abertausende Dokumente durchsehen oder tausende Stunden aufgenommenes Tonmaterial abhören kann."
Die Haftbedingungen hätten negative Auswirkungen auf die körperliche und mentale Gesundheit von Guzman und auf die Vorbereitung des Prozesses, sagte Gelernt. Richter Cogan versprach eine Überprüfung.