Nach der Festnahme von Drogenboss Damaso Lopez Nunez hoffen die mexikanischen Sicherheitsbehörden auf Aussagen zum Logistik- und Finanzwesen des Sinaloa-Drogenkartells. "Die Informationen sind sehr wichtig, um der Struktur dieses wichtigen Kartells zu schaden", sagte Innenminister Miguel Angel Osorio Chong am Donnerstag im Radiosender Formula.
Lopez Nunez galt als Vertrauter und möglicher Nachfolger von Sinaloa-Chef Joaquin "El Chapo" Guzman, der ebenfalls festgenommen worden war und inzwischen an die USA ausgeliefert ist. Lopez Nunez wurde am Dienstag in Mexiko-Stadt gefasst. Derzeit befindet er sich in einem Hochsicherheitsgefängnis in Ciudad Juarez, wo auch "El Chapo" vor seiner Auslieferung einsaß. Gegen Lopez Nunez liegt ein Auslieferungsgesuch des US-Bundesstaats Virginia vor.
Der 51-Jährige soll zuletzt mit den Söhnen von "El Chapo" um die Kontrolle des Sinaloa-Kartells gekämpft haben. Vor einer möglichen Auslieferung in die USA soll er nun intensiv vernommen werden. "Seine jüngsten Schachzüge als Kartellchef sind für uns sehr wichtig, um die logistischen und finanziellen Bewegungen des Kartells zu verstehen", sagte Innenminister Osorio Chong.