Apparate wie etwa Drehkreuze, sollen den Zugang zu strategischen Orten wie zur Calatrava-Brücke am Eingang der Stadt überwachen, berichteten italienische Medien. Auch beim Zugang zu mehreren Kais sollen die Personenzähler aufgestellt werden. Die Zahl der Polizisten, die in der Lagunenstadt im Einsatz sind, soll erhöht werden. Die Gemeinde will auch ein System zur Online-Buchung von Besuchen in Venedig einführen. Diese Systeme sollen mithilfe von Hoteliers und Touristikverbänden entwickelt werden.
Die Pläne zur Regelung der Touristenströme sind Teil eines Maßnahmenpakets, das die Gemeinde der Regierung in Rom, sowie der UNO-Kulturorganisation (UNESCO) vorlegen will. Ziel sei einen "verantwortungsbewussten und nachhaltigen Tourismus" zu fördern und dabei die Interessen der Bewohner zu berücksichtigen. "Die Gemeinde will mit diesem Maßnahmenpaket konkrete Antworten auf das Problem des Umgangs mit den touristischen Strömen geben", so Bürgermeister Luigi Brugnaro.
Bis zu 130.000 Besucher
Seit Jahren diskutiert die Gemeinde Venedig über Maßnahmen zur Regelung der Touristenströme. Täglich tummeln sich in der Stadt bis zu 100.000 Besucher, während der Faschingszeit sind es sogar 130.000. Deswegen drängt der Präsident der Region Venetien, Luca Zaia, schon seit Jahren auf die Einführung eines "Numerus clausus" für Touristen.
Auch wegen des starken Touristendrucks ist Venedig seit Jahrzehnten mit einem starken Einwohnerschwund konfrontiert. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs ist die Zahl der Bewohner Venedigs von 175.000 auf ein Rekordtief von weniger als 55.000 Menschen gesunken, wie aus Angaben der Gemeinde hervorgeht. Noch im Jahr 2000 zählte die Lagunenstadt 66.386 Einwohner.