Der Jugendliche wurde festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft Potsdam und die Polizei am Montag mitteilten. Er war der Polizei als Intensivtäter bekannt. Die 58-jährige Frau war am Samstag von einer Bekannten als vermisst gemeldet worden, nachdem diese seit Tagen keinen Kontakt mehr zu ihr hatte.

Christoph Lange, der Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, bestätigte am Montag Ermittlungen gegen den jungen Mann wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts. Der Jugendliche wurde in Untersuchungshaft genommen. Die Tote müsse allerdings noch zweifelsfrei identifiziert werden, betonte Lange.

Intensivtäter aus dem Drogenmilieu

Der 17-Jährige soll der Polizei bereits als Intensivtäter aus dem Drogenmilieu bekannt gewesen sein. Die 58-jährige Frau war nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft am Samstag von einer Bekannten als vermisst gemeldet worden, weil sie sich mehrere Tage nicht gemeldet hatte. Die Polizisten entdeckten Blutspuren im Haus und auf dem Grundstück. Im Garten gab es auch Brandspuren, zudem wurden dort Knochen gefunden. Bei der weiteren Suche entdeckten die Beamten auf dem Grundstück den Torso der Frau und weitere Leichtenteile. Das Verbrechen soll zwischen dem 31. März und dem vergangenen Samstag verübt worden sein.

Der 17-Jährige wurde im Haus festgenommen, in dem er mit seiner alleinerziehenden Mutter gelebt haben soll. Das Wohnhaus der beiden befindet sich am Ende einer langen Straße am Rand eines Waldes. Der Tatort war am Montag mit Absperrband gesichert, vor dem Haus parkten Polizeifahrzeuge. Im Inneren des Hauses waren Ermittler mit der Spurensuche beschäftigt.

Ein 75-jähriger Nachbar berichtete, die Frau habe ziemlich zurückgezogen gelebt. Zwischen der 58-Jährigen und ihrem Sohn sei es häufig zu Streitigkeiten gekommen, so der Nachbar. Bei anschließenden Durchsuchungen in Borkheide im Landkreis Potsdam Mittelmark fand die Polizei demnach Leichenteile. Die Identität der Leiche konnte nach Angaben der Ermittler zunächst noch nicht zweifelsfrei geklärt werden.

Nach einem Bericht der "Märkischen Allgemeinen" waren die Leichenstücke an verschiedenen Stellen verscharrt. Zudem hätten die Ermittler überall im Haus und auf dem Grundstück der 58-Jährigen Blutspuren entdeckt. Im Außenbereich des Hauses soll es gebrannt haben.

Den 17-jährigen Sohn trafen die Beamten dem Bericht zufolge völlig aufgelöst und unter Alkohol- und Drogeneinfluss an. Diese Details wollte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft vorerst nicht bestätigen. Gegen den Jugendlichen wurde Haftbefehl wegen Verdachts eines Tötungsdelikts erlassen. Er befindet sich seit Sonntag in Untersuchungshaft.