Deutschland stockt seine Hilfe für die vom Hunger bedrohten Menschen in den Dürregebieten am Horn von Afrika um 100 Millionen Euro auf 300 Millionen Euro auf. Finanziert wird diese zusätzliche Hilfe in diesem Jahr mit Mitteln aus dem Haushalt des deutschen Entwicklungsministeriums.
Minister Gerd Müller (CSU) sagte am Montag in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba: "Es ist eine Schande, wie die Weltgemeinschaft mitansieht, wie hier gestorben und gelitten wird." Bisher sei erst ein Viertel des Geldes aufgebracht worden, das nach UN-Berechnung für die Finanzierung der laufenden Programme benötigt werde. Deutschland werde einen internationalen Aufruf starten, um die Überlebenshilfe für Millionen von Menschen zu sichern. "Ich schäme mich, dass es dazu erst Bilder toter und hungernder Kinder bedarf", sagte Müller vor seinem Abflug von Addis Abeba in die Somali-Region an der Grenze zu Somalia, wo eine akute Dürre eine Hungerkrise ausgelöst haben.
In Ostafrika herrscht die schlimmste Dürre seit fünfzig Jahren - allein in Äthiopien leiden akut etwa 5,6 Millionen Menschen an Hunger. Der Höhepunkt der Dürre wird in diesem Mai erwartet. Besonders dramatisch ist die Situation im Südsudan, wo der Bürgerkrieg auch die Versorgung der Hungernden erschwert.