Der seit Februar amtierende Präsident Mohamed Abdullahi Mohamed Farmajo appellierte am Dienstag an die internationale Gemeinschaft und an die im Ausland lebenden Somalis, rasche Hilfe zu leisten, um "eine humanitäre Tragödie zu vermeiden".
Überweisungen von Somalis aus dem Ausland sind ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in dem armen Land am Horn von Afrika. Somalia steht wegen einer anhaltenden Dürre am Rande einer Hungersnot. Landesweit sind nach Angaben der Vereinten Nationen gut sechs Millionen Menschen - etwa die Hälfte der Bevölkerung - auf humanitäre Hilfe angewiesen. Rund 360.000 Kinder gelten UN-Angaben zufolge als schwer unterernährt, 70.000 sind derzeit akut vom Hungertod bedroht. Bei der letzten Hungersnot 2011 kamen nach UN-Angaben mehr als 250.000 Menschen ums Leben.
Entschlossenes Vorgehen gefragt
"Um das Risiko einer Hungersnot abzuwenden, müssen wir jetzt entschlossen und im großen Maßstab handeln", erklärte der stellvertretende Ministerpräsident Mohamed Omar Arteh anlässlich einer UN-Konferenz zur Hungerkrise in Mogadischu. Wenn sich die Lage soweit verschlechtert, dass die UN eine Hungersnot erklären, dann kommt für viele Tausend Menschen jegliche Hilfe bereits zu spät.