Der aktuelle Ausbruch der Vogelgrippe hat in Deutschland bereits zum Tod von mehr als einer halben Million Tiere geführt. Es seien 391.000 Vögel aus Beständen getötet worden, in denen das Virus nachgewiesen wurde, heißt es in einer Antwort der Bundesregierung auf eine Grünen-Anfrage, über die am Montag die "Rheinische Post" berichtete.
Weitere 154.000 Tiere wurden demnach bei vorsorglichen Tötungen gekeult. Vogelgrippe-Viren sind laut dem für Tierseuchen zuständigen staatlichen Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) in den vergangenen Wochen in allen Bundesländern außer dem Saarland nachgewiesen worden. FLI-Präsident Thomas Mettenleiter sprach in einem Interview Ende Jänner vom bisher schwersten Ausbruch der Krankheit in Deutschland.
Besondere Hygienemaßnahmen
In vielen anderen europäischen Staaten grassiert die auch als Geflügelpest bekannte Krankheit ebenfalls. Die Virus-Typen H5N8 und H5N5 sind für Vögel in den allermeisten Fällen tödlich, für Menschen jedoch den bisherigen Erkenntnissen zufolge ungefährlich. Zur Eindämmung wurden vielerorts unter anderem Stallpflichten und besondere Hygienemaßnahmen vorgeschrieben.
Der Grünen-Agrarexperte Friedrich Ostendorff kritisierte, die Bundesregierung wisse bisher nicht genug über die Übertragungswege der Vogelgrippe-Viren. Die "Anstrengungen zur Aufklärung" müssten intensiviert werden, sagte er der "Rheinischen Post". Derzeit würden "durch eine völlig ungesicherte Verbreitungstheorie radikale Maßnahmen wie die Stallpflicht gerechtfertigt". Das sei nicht akzeptabel.