Gut einen Monat nach der live im Internet übertragenen Quälerei eines geistig Behinderten haben vier junge US-Amerikaner ihre Unschuld beteuert. Sie erschienen am Freitag vor Gericht und plädierten auf unschuldig, wie die "Chicago Tribune" berichtete. Die Vier müssen sich in Chicago für ein Foltervideo verantworten und sind eines Hassverbrechens angeklagt.

Die beiden 18-jährigen Männer und zwei Schwestern im Alter von 18 und 24 Jahren sollen den 18-Jährigen entführt, gequält, verletzt, sich dabei gefilmt und das Video live auf Facebook übertragen haben. In dem Video ist auch zu hören, wie die Afroamerikaner über Weiße und den neuen US-Präsidenten Donald Trump schimpfen. An die fünf Stunden dauerte die Tortur Anfang Jänner nach Polizeiangaben. Das Video löste über die USA hinaus Entsetzen aus. Polizeichef Eddie Johnson sprach nach der Tat von "erbärmlichen" und "widerlichen" Handlungen.

Bei dem Opfer handelt es sich um einen Klassenkameraden der mutmaßlichen Täter. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft leidet der 18-Jährige unter Schizophrenie und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS).

Die Verdächtigen sitzen in Untersuchungshaft. Ein Richter hatte bei einer ersten Anhörung entschieden, dass sie nicht auf Kaution freikommen können, weil sie eine Gefahr für die Gesellschaft darstellten. Neben dem Vorwurf des Hassverbrechens müssen sie sich auch wegen schwerer Entführung, Freiheitsberaubung und Körperverletzung mit einer tödlichen Waffe verantworten.