Taiwans Tierheime dürfen künftig keine streunenden Tiere mehr einschläfern. Ein bereits vor zwei Jahren vom Parlament verabschiedetes Gesetz trat nach einer langen Übergangsphase am Samstag in Kraft.

Überschattet wurde das Verbot vom Tod der in einem Tierheim arbeitenden Tierärztin Chien Chih-cheng, die sich im vergangenen Jahr aus Verzweiflung darüber, dass sie ausgesetzten Tiere töten musste, das Leben genommen hatte.

Der Fall hatte landesweit für Schlagzeilen gesorgt: Berichten zufolge hielt das Tierheim die Tierliebhaberin Chien an, zahlreiche von ihren Besitzern verlassene Tiere zu töten. Tierschutzaktivisten brandmarkten sie als "Schlächterin". In ihrer Verzweiflung setzte sie ihrem Leben ein Ende.

Nach Angaben von Tierschutzorganisationen wurden seit 1999 1,2 Millionen Tiere getötet, statt sie in Tierheimen unterzubringen. Ihre Zahl ist allerdings rückläufig. Im vergangenen Jahr wurden nach amtlichen Angaben von fast 65.000 Tieren in Tierheimen knapp 12,5 Prozent eingeschläfert. 2014 waren es von fast 95.000 Tieren 26,5 Prozent.