In Teilen Somalias droht in diesem Jahr eine Hungersnot. Wenn die humanitäre Hilfe in den kommenden Wochen nicht massiv verstärkt werde, könnte es in den Dürregebieten des Landes am Horn von Afrika bald dazu kommen, warnten die Vereinten Nationen. 2011 waren bei einer Hungersnot in Somalia rund 250.000 Menschen ums Leben gekommen.

70.000 Kinder in Lebensgefahr

Neuen Schätzungen zufolge seien bis Juni 6,2 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen - die Hälfte der Bevölkerung, hieß es weiter. Mindestens 360.000 Kinder seien akut mangelernährt, rund 70.000 davon schwebten in Lebensgefahr und bräuchten dringend medizinische Hilfe, hieß es in dem am Freitag veröffentlichten UNO-Bericht.

Regenzeiten ausgefallen

In Somalia waren die letzten zwei Regenzeiten praktisch ausgefallen, was zu einer schlimmen Dürre geführt hat. Die Regenzeit von April bis Juni werde vermutlich nur "minimale Verbesserung" bringen, hieß es weiter. Teile Somalias sind zudem wegen Angriffen der islamistischen Terrormiliz Al-Shabaab für Helfer kaum zugänglich.

"Eine verheerende Hungersnot" werde immer wahrscheinlicher, warnte auch die Hilfsorganisation Save the Children. Dreiviertel des Viehs sei verendet und die Getreideproduktion eingebrochen. "Wir haben nur ein kleines Zeitfenster, um eine Hungersnot wie 2011 zu verhindern", erklärte die Organisation.