Im Prozess um die tödlichen Misshandlungen in einem Haus in Höxter hat zum ersten Mal ein Zeuge ausgesagt. Vor dem Landgericht Paderborn schilderte ein 50-jähriger Nachbar am Dienstag seinen ersten Kontakt mit den beiden Angeklagten. Das Verhältnis zu den Nachbarn sei nach deren Einzug von Anfang an aggressiv gewesen.
Nach einem Streit um den Lärm einer Kreissäge an einem Sonntagabend hatte ihn der 46-jährige Wilfried W. am Hals gepackt und provoziert. Über Jahre hätten sie bei den Nachbarn immer wieder Frauen beobachtet, die körperlich immer weiter abgebaut hätten. "Die Frauen sind ihrer Weiblichkeit beraubt worden", sagte der Nachbar zu der Beobachtung, dass einige der Opfer keine Haare mehr hatten.
Wilfried W. soll über lange Zeit mit seiner mitangeklagten Ex-Frau mehrere Frauen in das Haus nach Ostwestfalen gelockt und dort schwer misshandelt haben. Der 46-Jährige und die 48-Jährige sind wegen Mordes angeklagt. Zwei Frauen starben infolge der tödlichen Quälereien. Das Gericht will am Dienstag, dem neunten Prozesstag, drei weitere Zeugen vernehmen.