Am Freitag - dem Jahrestag der Havarie - wurde im Hafen eine Gedenkzeremonie abgehalten, an der Überlebende, Retter und Angehörige der Opfer teilnahmen.
Eine Messe zu Ehren der Toten fand in der Kirche statt, in der unzählige Schiffbrüchige in der Unglücksnacht Zuflucht gefunden hatten. Um 21.45 Uhr, dem Zeitpunkt, zu dem die Concordia den Felsen rammte, sollten auf der ganzen Insel die Sirenen heulen, dann folgt eine Schweigeminute.
Der Leiter des Bergungsteams der Costa Concordia, der Südafrikaner Nick Sloane, schrieb den Bewohnern Giglios anlässlich des Jahrestags einen Brief, in dem er ihren Einsatz für die Rettung der Costa-Concordia-Passagiere würdigte. Das Unglück hätte mit einer noch höheren Totzahl enden können. Er sei im Gebet den Angehörigen der Opfer nahe.
Schiffskapitän Francesco Schettino war in zweiter Instanz im vergangenen Mai zu 16 Jahren Haft verurteilt werden. Gegen die Strafe reichte Schettino Berufung beim Kassationsgericht in Rom ein, der letzten Instanz im italienischen Strafsystem. Schettino beantragte die Aufhebung der Strafe wegen Formfehlern und einen neuen Prozess. Das Verfahren vor dem Kassationsgericht beginnt am 20. April, wie nun bekanntgegeben wurde.
77 Österreicher gerettet
Die Costa Concordia hatte am 13. Jänner 2012 bei einem riskanten abendlichen Manöver einen Felsen gerammt und war mit 4.229 Menschen an Bord nur wenige Meter vor der Toskana-Insel Giglio in Schieflage geraten. An Bord befanden sich auch 77 Österreicher, die sich alle retten konnten.
Das Wrack des Kreuzfahrtschiffs wurde 2013 im Rahmen einer spektakulären Aktion aufgerichtet und im Jahr darauf nach Genua geschleppt. Die Abwrackung wurde mittlerweile beendet. Der in Mitleidenschaft gezogene Meeresboden vor Giglio ist wiederhergestellt. Dafür musste die Betreibergesellschaft Costa Crociere 85 Millionen Euro zahlen.