Wie die Bahngesellschaft BDZ am Freitag mitteilte, hatte der Zug von Sofia nach Mesdra am Freitag Verspätung.

Als er schließlich losfuhr, hielt er schon wenig später in einem Vorort, um einem Expresszug Platz zu machen. Daraufhin verließen etwa 50 erboste Insassen den Regionalzug und blockierten das Gleis, auf dem sich der Express mit 60 Stundenkilometern näherte. Der Lokomotivführer musste notbremsen, sein Zug kam nach BDZ-Angaben erst "zwei Meter" vor der Menschengruppe zum Halten.

Der herbeigerufenen Polizei gelang es nicht, die aufgebrachten Passagiere von der Strecke zu entfernen. Diese erreichten, dass ihr Regionalzug sich als erster in Bewegung setzte - gefolgt von dem Eilzug.

16 Stunden Fahrt für 200 Kilometer

Bei Schnee und Eis sowie Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt gibt es in Bulgarien seit einer Woche immer wieder Verspätungen auf den Schienen. Am Donnerstag brauchte ein Zug von der Schwarzmeerstadt Varna bis ins 200 Kilometer entfernte Russe an der Donau 16 Stunden. Seit Beginn der Kältewelle starben in Europa vor einer Woche mehr als 60 Menschen, die meisten von ihnen in Polen.