Einen Monat nach der starken Erdbebenserie in Mittelitalien hat ein Beben der Stärke 4,4 die Region erschüttert. Das teilte die nationale Erdbebenwarte INGV am Dienstag mit. Der Erdstoß habe sich um 17.14 Uhr in 14 Kilometern Tiefe unweit der Orte Amatrice und L'Aquila südwestlich von Perugia ereignet. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht.

Viele Wohnhäuser, Kirchen und andere öffentliche Gebäude sind ohnehin schon zerstört in den vielen kleinen Gemeinden in den Bergen: Seit dem Sommer wurde die Region von mehreren Beben erschüttert. Ende August starben rund 300 Menschen, die meisten in Amatrice. Auf die bisher letzten starken Erdstöße Ende Oktober folgten zahlreiche Nachbeben, die den offiziellen Angaben zufolge aber ohne Todesopfer blieben. Das Beben vom 30. Oktober gilt mit einer Stärke von 6,5 als das stärkste im Land seit 1980.

Langsame Rückkehr in Alltag

Die starken und auch die schwachen Erdstöße erschweren die Aufräumarbeiten, die Menschen kehren nur langsam in den Alltag zurück. Am Dienstag aber gab es auch gute Nachrichten in Amatrice: Arbeiter begannen mit dem Aufbau von Kastenhäusern für die Menschen, die seit dem Beben im August obdachlos sind.

Doch noch immer verbringen Tausende die Nächte in Notunterkünften oder sind außerhalb der Erdbebenregion untergebracht. Der Zivilschutz betreue derzeit 17.500 Menschen, teilte die Behörde am Dienstag mit. Je kälter es wird, desto weniger kommen Zelte als Herberge infrage: In den Bergen wird es bitterkalt und den ersten Frost hat es dort längst gegeben.