Ein Temperatursturz in Griechenland hat innerhalb kurzer Zeit für teils frostiges Wetter gesorgt - jetzt wächst die Sorge um die Lage der Flüchtlinge in den provisorischen Unterkünften. Noch am Sonntag zeigten die Thermometer vielerorts sommerliche 22 Grad. Am Dienstag brach der Winter dann nach Angaben des Wetteramts in weiten Teilen des Landes relativ plötzlich ein.
Vor allem im Norden fiel die Temperatur unter der Gefrierpunkt und es gab Schnee. In der Ägäis gab es laut Staatsradio stürmischen Wind. Auch in der Hauptstadt Athen lagen die Temperatur unter zehn Grad.
Keine Heizmöglichkeiten
Angesichts dieses Wetterumschwungs zeigte sich der Bürgermeister der griechischen Hafenstadt Thessaloniki, Giannis Boutaris, über die Lage der Flüchtlinge im Land besorgt. Er rief die Regierung auf, sich um die mehrere tausend Migranten zu kümmern, die in Zelten und Wohncontainern in Flüchtlingscamps in Nordgriechenland untergebracht sind. "Die Menschen könnten wegen der eisigen Temperaturen ins Stadtzentrum (von Thessaloniki) flüchten", sagte er am Montagabend. Die Zustände in den meisten dieser Lager seien miserabel. In vielen Fällen gebe es keine Heizmöglichkeiten für die Zelte.
Am vergangenen Wochenende hatte ein Unwetter mit starken Regenfällen und Hagel in Griechenland schwere Schäden angerichtet, ein Mensch kam ums Leben. Auch auf den Inseln der Ostägäis herrschten nach schweren Regenfällen chaotische Zustände. Auf der Insel Chios mussten Hunderte Migranten ihre Zelte in einem provisorischen Camp auf schlammigem Boden aufschlagen.